Im ersten Teil des Handbuchs werden die Themen Vielfalt und Diversität näher beleuchtet, um im zweiten Teil konkrete Tipps zu geben, wie Juleica-Ausbildungen diversitätssensibler gestaltet werden können. Der dritte Teil enthalt methodische Vorschläge und Hinweise zur Umsetzung in den Seminaren und für Aufbauseminare. Komplettiert wird das Handbuch durch ein Glossar mit Begriffen aus dem Bereich der diversitätssensiblen Jugendarbeit.
Material
Diversität
Das englische Wort „diversity“ bedeutet zunächst einmal Vielfalt bzw. Verschiedenheit und kann im Deutschen mit Diversität übersetzt werden. Es wird u.a. zwischen biologischer Vielfalt, interkultureller Vielfalt und sozialer Vielfalt unterschieden. Diversitätskompetenz ist die Fähigkeit, wertschätzend, anerkennend und vorurteilsbewusst mit gesellschaftlicher Vielfalt umzugehen und diese zu gestalten. Hierzu sind die Fähigkeiten zur Selbstreflexion und zum Perspektivwechsel sowie Ambiguitätstoleranz notwendig.
Kinder und Jugendliche in ihrer Vielfalt wahrzunehmen, ihren Differenzen ressourcenorientiert zu begegnen und sie in ihrer individuellen Kompetenz zu stärken, das ist ein wesentliches Anliegen diversitätsbewusster Kinder- und Jugendhilfe in einer heterogenen Gesellschaft. Mehr dazu findet Ihr in weiteren Themeneinträgen.
Vielfalt sehen – Vielfalt leben: Diversität in der Jugendarbeit. Handbuch für Juleica-Trainer_innen.
Vielgestaltig*. Bildung für gendersensible Vielfaltsgestaltung
Diskriminierungen entgegenzuwirken und die gesellschaftliche Teilhabe aller zu fördern ist das Ziel des Projekts vielgestaltig* – Bildung für gendersensible Vielfaltsgestaltung. Dabei entstanden verschiedenen Formate rund um die Themen Gender, Diversität und Anti-Diskriminierung. In verschiedenen Bildungs- und Reflexionsräumen konnten Fachkräfte, und andere Interessierte Methoden des machtkritischen Arbeitens und Handelns erlernen und diese in ihren Lebens- und Berufsalltag mitzunehmen. Broschüre und Webseite erlauben praxisnahe Einblicke in gendersensible Vielfaltsgestaltung.
Empowerment
Empowerment bedeutet Selbstermächtigung von Menschen, die Marginalisierung erfahren. Sie ist somit auch eine Form des Widerstands. Bei Empowerment geht es um die Bestärkung des Selbstbewusstseins, das durch Abwertung, Stigmatisierung, Fremdbestimmung, Fremdzuschreibung und Diskriminierung verletzt wird. Diese Verletzungen entstehen durch die Machtverhältnisse und gesellschaftlichen Strukturen, in denen wir leben. Wichtig für Empowerment-Arbeit ist, diese kontextsensibel anzulegen und Privilegierungen sowie Diskriminierungen mitzudenken. Der Empowerment-Ansatz setzt bei der Bestärkung des Selbst, der Heilung der Betroffenen an. Healing Prozesse sind als Prozesse zu verstehen, die beim Individuum beginnen und für das innere Wachstum des kollektiven Miteinanders bedürfen. (aus: Praxishandbuch für queere politische Bildungsarbeit). Mehr im Lambda Praxishandbuch.
Empowerment im Spannungsfeld von Othering und Selbstbemächtigung
Menschen mit (zugeschriebenem) Migrationshintergrund sind in Deutschland von sozialen Exklusionsprozessen, rassistischer Diskriminierung und Praxen der "Andersmachung" (Othering) betroffen. Diese Phänomene sind in die Mitte der Gesellschaft und quer durch Bildungsschichten, Altersgruppen und Geschlechter anzutreffen. Was macht das mit den Betroffenen? Inwieweit kann der Empowerment-Ansatz helfen den Status quo zu durchbrechen? Und was ist überhaupt Empowerment? Die Expertise gibt auf diese Fragen Antworten.
Empowerment in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit verstehen.
Die Broschüre der Amadeu Antonio Stiftung vereint praxisnahe Aufsätze von Expert*innen, die u.a. die Bedeutung von „Power“ und „Empowerment-Räumen“ beleuchten, die die Notwendigkeit von Empowerment begründen und Strategien sowie Praxisbeispiele darlegen.
Online Handbuch Empowerment
DasHandbuch der Friedrich Ebert Stiftung vereint zahlreiche Materialien, dazu notwendiges Fachwissen, eine Ideensammlung und Ablaufpläne für die verschiedenen Veranstaltungsformate.
Wie kann man Jungen* empowern?
Wir leben in patriarchal geprägten Strukturen und Mustern. Warum ist Empowerment in diesem Kontext für Jungen* wichtig? Was braucht es, damit insbesondere muslimisch bzw. migrantisch gelesene Jungen* in ihrer Entwicklung gestärkt werden? Und welche Rolle spielen dabei sozialer Druck und Emotionen? Im Podcast spricht der Verein ufuq darüber mit Anand Subramanian und Max Schneider vom Verein Gesicht Zeigen!.
Gender
Bei der Ausgestaltung der Leistungen und der Erfüllung der Aufgaben sind … „die unterschiedlichen Lebenslagen von Mädchen, Jungen sowie transidenten, nichtbinären und intergeschlechtlichen jungen Menschen zu berücksichtigen, Benachteiligungen abzubauen und die Gleichberechtigung der Geschlechter zu fördern,…(und) die gleichberechtigte Teilhabe von jungen Menschen mit und ohne Behinderungen umzusetzen und vorhandene Barrieren abzubauen“ (§ 9 SGB VIII). Hier liegt die rechtliche Grundlage für (sozial-)pädagogische Arbeitsfelder geschlechtergerechter Kinder- und Jugendhilfe, sowie Kinder- und Jugendsozialarbeit (Mädchen*- und Jungen*arbeit, geschlechterreflektierte Ko-Education, Crosswork und Queerpädagogik).
In Baden-Württemberg gibt es sowohl eine Landesarbeitsgemeinschaft Mädchen*politik, eine Landesarbeitsgemeinschaft Jungen*- & Männer*arbeit, als Fachstellen geschlechterreflektierender Arbeit, als auch Queer Future, den Landesverband der queeren Jugendgruppen in Baden-Württemberg.
AHA – Jungen*arbeit kurz erklärt
Komprimiert führt diese kleine Broschüre der LAG Jungen*- und Männer*arbeit BW (LAGJ*M*) in Handlungsfelder der Jungen*arbeit ein und möchte damit Interesse wecken, sich vertieft mit der Vielfalt von Jungen*arbeit zu befassen. Umrahmt werden die 7 kurzen Beiträge von einführenden Sätzen zur Geschichte der Jungen*arbeit und einem Ausblick. Ein Link und ein QR-Code führen auf ein Themenportal für Fachkräfte. Auf der Seite der LAGJ*M* gibt es auch nürtzliche Hinweise und Materialien zu Themen der Jungen*arbeit
Dieses Genderdings. Grundlagen zu Geschlecht, Familie, Sexualität und Liebe
Auf Webseite und pädagogischer Handreichung geht es um das vieldiskutierte Gender-Dings! Um Familienformen, Sexualität, Feminismus, viele verschiedene Geschlechter, Schönheitsideale und mehr. Häufige Argumente gegen Feminismus und Antworten darauf sind ebenfalls zu finden und obendrein Hinweise wie mit Hassrede umgegangen werden kann.
Einfach gendern... Geschlechtervielfalt in der barrierefreien Sprache
Broschüren, Formulare oder Webseiten - überall wird mit Texten gearbeitet, in denen Genderwissen vermittelt und das Bewusstsein für Geschlechtervielfalt geschärft werden soll. Damit das nachhaltig gelingt, müssen Kinder, Jugendliche und Erwachsene die Inhalte lesen und vor allem verstehen konnen. Doch Fachbegriffe machen Texte oft schwer verständlich. Die Verwendung von Leichter Sprache und Einfacher Sprache kann helfen, zu vermitteln. Das Ziel beider Sprachformen ist es, komplexe Inhalte so herunterzubrechen, dass wichtige Informationen nicht verloren gehen und sie von möglichst vielen Menschen verstanden werden. Dazu gibt die Arbeitshilfe wichtige Impulse.