Intersektionalität

Intersektionalität beschreibt das Zusammenspiel verschiedener Diskriminierungsformen, die zu unterschiedlichen Ungleichheitserfahrungen führen. Neben geschlechtlicher und rassistischer Diskriminierung spielen unter anderem auch Klasse, Behinderung, Religion, sexuelle Orientierung, Alter und Staatsangehörigkeit eine Rolle. Durch das Konzept der Intersektionalität wird die Rolle und Funktion verschiedener Machtstrukturen deutlich. Dadurch wird sichtbar, welche konkreten Auswirkungen Privilegien und Diskriminierungen auf unterschiedliche Gruppen und Individuen haben. 

Der Begriff „Intersektionalität“ (englisch: Intersectionality) geht auf das englische Wort „intersection“ (Deutsch: Kreuzung oder Schnittpunkt) zurück. Er wurde ursprünglich von der Schwarzen feministischen Wissenschaftlerin Kimberlé Crenshaw eingeführt, um die spezifischen Diskriminierungserfahrungen afroamerikanischer Frauen zu beschreiben, die sowohl aufgrund ihrer Hautfarbe als auch aufgrund ihres Geschlechts ausgegrenzt werden. Das Wort kam damals zum ersten Mal auf, doch die Idee ging in Schwarzen feministischen Räumen bereits vor Crenshaw um, zum Beispiele im Combahee River Collective.

Dass der schulische Erfolg noch immer mit der (sozialen) Herkunft eines Kindes zusammenhängt, ist nichts Neues. Die Ursachen für die schlechteren Bildungsergebnisse von Schüler*innen mit Migrationshintergrund werden nicht zuletzt den Eltern bzw. deren Herkunft und ihren vermeintlich geringeren Bildungs- und Leistungsaspirationen zugeschrieben. Diese eindimensionale Thematisierung von Bildungsungleichheiten greift zu kurz. Im Text wird herausgearbeitet, wie eng schulisches Handeln mit rassistischen und klassistischen Diskursen verwoben ist.